Wilder Wegesrand

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DIY: Keep cool – Deo selbstgemacht

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Habt Ihr Euch schon mal die Liste an Zutaten auf Eurem Deo durchgelesen? Tausend Sachen stehen da – dabei braucht man eigentlich nur vier Zutaten für ein Deo das wirkt, gut riecht und viel günstiger ist als gekauftes. Wie es geht? Steht hier. Eigentlich hatte ich ein Deo, mit dem ich sehr zufrieden war, das war sogar von Öko-Test mit „sehr gut“ gelabelt. Aber seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit dem Thema Mikroplastik und bevor ich Kosmetik-Artikel einkaufe, schaue ich immer erst mal im BUND-Einkaufsratgeber nach und da habe ich festgestellt: Mein Deo enthält Mikroplastik. Und das will ich nicht. (So viel zum Öko-Test-Label..)

Deos im der Drogerie (Copyright: wilderwegesrand.de)

Soooo viele Deos – gut, dass einige in Glas daherkommen. Aber leider enthalten manche Deos Mikroplastik.

Fakten zu Mikroplastik

Mikroplastik sind Kunststoffteilchen im Nanometerbereich, die möglicherweise auch in unser Körpergewebe übergehen. Auf jeden Fall gelangen sie durch das Abwasser in die Umwelt und reichern sich auch in der Nahrungskette an. Bei Meerestieren hat man schon beobachtet, dass Mikroplastik zu einem Rückgang der Fortpflanzung, zu Entzündungen und einer höheren Sterberate führt. Deswegen will ich mir kein Mikroplastik unter die Achseln reiben.

Hier ein spannender Artikel zum Thema „Plastikvermüllung“ mit vielen neuen Fakten zum Thema Mikroplastik.

Nur vier Zutaten fürs selbstgemachte Deo

Weil ich eh viele Alltagssachen selbst herstelle, dachte ich: Deo müsste doch eigentlich auch selbst zu machen sein. Eine kurze Recherche im Internet ergab: ist es auch. Es gibt verschiedene Rezepte aber ich komme am besten mit dem Deo-Roller klar. Ab und an nutze auch ein selbstgemachtes Deo-Spray.

I. Selbstgemachter Deo-Roller

Die Zutaten:

  •  2 – 3 TL Natron
  • 100 ml Wasser, 2 TL Speisestärke
  • Ätherisches Öl
  • Einen leeren Deo-Roller – am besten einen gebrauchten, das spart Müll.

Das Natron, etwa Kaisernatron aus dem Supermarkt oder der Drogerie – und am allerbesten natürlich aus dem Unverpackt-Laden 😉 –  bindet Säuren, die auf der Haut durch das Schwitzen entstehen und wirkt so geruchsneutralisierend. Und weniger Säuren bedeuten auch weniger Bakterien, die uns müffeln lassen.

Zutaten für DIY-Deo (Copyright: wilderwegesrand.de)

Die Zutaten für das DIY-Deo sind überschaubar und günstig

Ebenfalls antibakteriell wirken bestimmte ätherische Öle, zum Beispiel aus Lavendel, Salbei, Zimt oder Nelken. Die geben dem Deo auch den Duft, den man haben will. Ich nehme manchmal auch Zitronen- oder Fichtenöl oder eine Mischung aus verschiedenen Ölen. Fichtenöl riecht übrigens ziemlich männlich herb- also ne Idee für die Herren der Schöpfung.

Wichtig bei den Ölen: Bitte nur solche aus dem Biomarkt oder der Drogerie nehmen, die auch für den kosmetischen Gebrauch zugelassen sind. Öle, die man von Duftlampen kennt: Finger weg! Die eignen sich nicht.

Die Speisestärke braucht man für die Textur und außerdem verstopft sie die Schweißporen, so wie das bei manchen Deos das Aluminium tut – aber das ist ja auch ein sehr umstrittener Stoff.

So geht’s mit dem Deo-Roller

1. Die Flüssigkeit

Das ist echt ganz einfach. Man nimmt 100 ml Wasser, gibt da zwei Teelöffel Speisestärke hinein und kocht das ganze einmal auf. Dadurch hat man dann eine dickliche Flüssigkeit. Wenn die wieder abgekühlt ist, am besten lauwarm, kommen da zwei bis drei Teelöffel Natron rein und etwa 5 bis 10 Tropfen ätherisches Öl – ich nehme meistens so 7 bis 8 Tropfen. Dann rührt man alles gut durch und füllt es in einen leeren Deoroller.

2. Das Befüllen

Man zieht mit einer Rohrzange diese kleine Kugel raus, die beim Deoroller das Deo auf der Haut verteilt, und füllt die Flüssigkeit ein (ein Trichter ist dabei ne gute Sache). Zum Schließen drückt man die Kugel einfach wieder drauf – fertig. Mein leerer Deoroller – natürlich aus Glas, nicht aus Plastik – ist jetzt in der dritten Wiederbefüllungsphase.

Selbstgemachter Deo-Roller (Copyright: wilderwegesrand.de)

Ätherische Ölen geben dem Deo den Geruch. Es geht natürlich auch ganz ohne Duft.

II. Selbstgemachtes Deo-Spray

Das Ganze geht natürlich auch als Sprühvariante. Da lässt man einfach die Speisestärke weg, und nimmt nur Wasser, Natron und ätherisches Öl und füllt einen leeren Deo-Zerstäuber auf.

Und wer mit Natron auf der Haut vielleicht nicht so gut klar kommt, der kann es mit Alkohol probieren: dazu nimmt man 50 ml Wasser und 50 ml klaren, hochprozentigen Alkohol, wie etwa Wodka, und eben das ätherische Öl seiner Wahl.

III. Aus Fehlern lernen

Zum Schluss möchte ich Euch noch erzählen, was bei mir nicht so gut funktioniert hat. Das ist zum einen die Kokosöl-Variante mit Natorin, die man auch im Netz findet: Die war mir das zu fettig und klebrig. Aber – Tipp für Mädels – nach dem Rasieren trage ich Kokosöl auf die Achseln auf, als Nachbehandlung. Hinweis: Körper-Öl immer nur auf nasser Haut auftragen, es trocknet sonst die Haut aus.

Kokosöl und Deo-Roller (Copyright: wilderwegesrand.de)

Deo-Roller schlägt Kokosöl – finde ich

Mein Experiment, die Hälft des Wassers mit einer selbstgemachten Tinktur aus Nelken, Zimt und Salbei ersetzen, war auch keine gute Idee – gelblich-braune Flecken auf den Oberteilen waren die Folge.

Habt Ihr auch schon mal Kosmetik-Produkte selbst hergestellt? Freue mich auf Anregungen, Ideen und Tipps!

 

 

 

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6 Kommentare

  1. Na logo kenne ich die Unverpacktläden :-). Ich putze im Moment mit einer Mischung aus Kokosöl und Kurkuma und meine Zunge „schrubbe“ ich mit einer Mischung aus Natron, Xylit und Minze ab.
    Das Rezept für den Klarspüler:
    300 ml Brennspiritus, 200 ml heißes Wasser, 50 Gramm Zitronensäure
    Wasser kochen und mit der Zitronensäure in eine Flasche geben. Wenn es erkaltet ist den Brennspiritus dazu -fertig!
    Als Haushaltsreiniger mische ich 1 Liter heißes Wasser mit 5 El Zitronensäure und ca 2 EL Essig (z.B. Apfelessig, keine Essenz!). Evtl kommt noch n Schuß Spüli rein.
    Liebe Grüße!

    • Hi Kerstin,
      na dann sehen wir uns bestimmt mal dort 😉
      Besten Dank für die Rezepte. Den Klarspüler bastele ich bald mal nach, da meiner zur Neige geht. Hast Du den Spiritus irgendwo in Glasflaschen gesehen? Mein Bad und auch meine Küche putze ich fast nur noch mit Essig- und Zitronensäure und Natron. Passt prima. Aber hin und wieder nutze ich das auf, was ich an herkömmlichen Reinigern habe.
      Bei der Zahnpflege lass ich vom Kurkuma ich die Finger, weil ich gehört habe, dass es zwar die Zähne weiß aber Komposit-Inlays gelb färbt, von denen ich doch ein paar habe.

      Liebe Grüße
      Jeannette

      • Ups…da muss ich mal drauf achten, ob sich was verfärbt .
        Leider habe ich auch nur eine (schon ewig haltende) Spiritusflasche aus Plastik.
        Ich bin noch am üben mit dem Plastikfrei .
        Aber mehr und mehr wird ersetzt!
        Wir haben uns im Winter einmal auf dem Körnerstrassenfest getroffen -ich habe dich auf deinen tollen Blog angesprochen.
        Machst du mal wieder eine Wildkräuterwanderung? Bei der letzten konnte ich leider nicht, habe aber große Lust dazu .
        Liebe Grüße!

        • Liebe Kerstin,

          entschuldige meine verspätete Antwort – grad viel zu tun..
          Ich erinnere mich verschwommen auf unser Treffen auf der Körnerstraße. Da habe ich mich sehr gefreut, das weiß ich noch aber ich würde vermutlich an Dir vorbeilaufen, sollten wir uns ketzt mal auf der Straße begegnen. Nicht böse sein, es war so viel los an dem Tag. Leider komme ich vor lauter Arbeit grade nicht zu Wanderungen, vielleicht schaffe ich es im Herbst noch mal, dann gebe ich gerne Bescheid. Es ist auch noch nicht ganz sicher aber vielleicht bin ich am 1.9. mit meinen Sachen in der Nippesküche, kennst Du die?
          Und: Ich habe übrigens recherchiert: Spiritus gibt es vermutlich gar nicht in Glas, da er ja entflammbar ist und wenn eine Glasflasche beim runterfallen zerbricht, wäre das ziemlich doof.

          Viele liebe Grüße
          Jeannette

  2. Moin, moin! Ich mache mein Deo auch selber und bin schwer begeistert :-). Allerdings benutze ich die Kokosölvariante. Zahnpulver oder -paste mache ich auch selber, sowie Klarspüler und Reinigungsmittel. Klappt super!
    Viele Grüße aus der Nachbarschaft,
    Kerstin

    • Liebe Kerstin,

      wow, das klingt toll! Aufhellende Zahnpasta mache ich auch selbst, dazu will ich auch mal hier einen Artikel schreiben. Bei normaler Zahnpasta war mir bei allen DIY-Rezepten, die ich bisher ausprobiert habe, der Schmirgelfaktor zu groß. Deswegen nutze ich nun Zahnputz-Tabletten aus dem Unverpacktladen. Die gibts bei den Veedelskrämern und auch bei Tante Olga. Aber da Du ja ‚aus der Nachbarschaft‘ grüßt kennst Du vermutlich beide Läden, oder? 😉
      Aber wie machst Du denn den Klarspüler und Reinigungsmittel? Magst Du vielleicht eines Deiner Rezept hier posten? Das fänd ich klasse!

      Liebe Grüße
      Jeannette