Wilder Wegesrand

Wildkräuter, Wildfrüchte & grünes Leben

Köstlichkeit in pink-lila: Die Felsenbirne

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„Kind, iss das nicht, das ist doch giftig!“ – Als Kind haben mich regelmäßig diverse Erwachsene versucht vom Genuss der Felsenbirne abzubringen. Zum Glück aber hatte meine Klassenfreundin Sophie eine in Wildfrüchten bewanderte Mutter. Zumindest kannte ihre Mutter die sehr leckeren Früchte der Felsenbirne und beruhigte uns, diese seien in der Tat essbar. Von anderem sollten wir aber die Finger lassen. Was wir – mehr oder minder – auch taten.

Standorte

Die Felsenbirne steht oft in Parks oder an angelegten Spazierwegen. Auch in Gärten findet man sie oft, denn sie ist – ähnlich wie die Kornelkirsche – keine heimische Wildpflanze sondern kommt aus Südeuropa und wurde meistens angepflanzt. Aber ihre Früchte kennen und essen nur wenige, siehe oben.

 

Felsenbirnen-Früchte (Copyright: wilderwegesrand.de)

Süß und lecker: Felsenbirnen. Die hier werden in ein paar Tagen noch dunkler und süßer

 

Die Felsenbirne in der Wildkräuterküche

Ende Juni bis Anfang Juli aber kann man in den Früchtchen der Felsenbirne schwelgen. Die ganz dunkel-lilanen schmecken sehr aromatisch süß und ein bisschen nach Mandeln. Aber auch die etwas helleren haben durchaus schon Geschmack. Wer sich wie wir damals die Bäuche mit rohen Früchten voll schlagen möchte, kann das guten Gewissens tun. Sie sind roh zum Beispiel eine Köstlichkeit zu Blattsalaten. Es eignen sich alle Salate, die nicht tomaten- oder olivenlastig sind. Das heißt..

Salat mit warmem Ziegenkäse und frischen Felsenbirnen

Ganz klar: Zu ‚Chèvre chaud‘, also Salat mit warmen Ziegenkäse passen rohe, reife Felsenbirnen ganz hervorragend.

Griechischer Schafskäse-Salat mit Felsenbirnen

Hier kommt der griechische Bauernsalat einmal süßer daher:
Gurke, rote Zwiebel oder milde Gemüsezwiebel, Schafskäse, Knoblauch oder Thymian (oder selbst gesammelten Dost), bitte keine Paprika, die passt wirklich nicht. Und: schwarze, keine grünen Oliven! Und dann noch eine Handvoll reife Felsenbirnen – passt. Ich bleibe dabei: man kommt besser ohne Tomate aus aber das ist Geschmackssache. Dazu passt ein süßliches Dressing.

 

Felsenbirnen-Früchte (Copyright: wilderwegesrand.de)

Roh, als Marmelade oder Kuchenbelag: Die aromatischen Felsenbirnen passen zu vielen Rezepten

 

Felsenbirnen-Fruchtaufstrich

Wie alle Wildfrüchte kann man auch Felsenbirne zu Fruchtaufstrich oder Marmelade verarbeiten. Einfach nach Rezept auf dem Gelierzucker. Ich empfehle aber, ihr auf jeden Fall noch ordentlich Zitronensaft und – schale zu gönnen, denn sonst wird die Marmelade arg süß. Der Felsenbirne fehlt es nämlich an Säure. Auch besitzt sie nur wenig Fruchtwasser, daher würde ich immer etwas Wasser zum Kochen dazugeben. Also für ein Kilo Marmelade etwa 800 Gramm Früchte nehmen und dann noch 150 ml Wasser plus den Saft einer ausgepressten Zitrone.

Vanille passt gut zu ihr. Auch ein kleiner Schuss Weißwein schadet der Marmelade überhaupt nicht, im Gegenteil 😉 Dann aber bei der Wassermenge abziehen.

Sehr gut macht sie sich auch in Marmeladen-Kobinationen mit säuerlichen Äpfeln oder mit Johannisbeeren.

Kuchen mit Felsenbirnen

Felsenbirnen ergeben auch einen prima Kuchenbelag. Besonders gut kann ich sie mir als Zutat in zitronigem Käsekuchen vorstellen. Dann braucht man nicht so viele davon 😉

 

Marienkäfer auf Felsenbirnen (Copyright: wilderwegesrand.de)

Auch dem hier scheinen Felsenbirnen zu schmecken – oder sucht er nach Blattläusen?

 

Felsenbirnen-Soße mit Rotwein

Ganz hervorragend passen diese Wildfrüchte zu dunklem Fleisch, etwa Wild. Und zwar am besten als Soße. Dazu kocht man 250 Gramm Felsenbirnen etwas mit ca 100 ml Wasser und in dem Fall einem ordentlichen Schuss Rotwein kurz auf. Bei Bedarf noch etwas Süße hinzugeben und natürlich etwas Pfeffer und eine Prise Salz. Wer mag, kann auch hier mit etwas Vanille experimentieren.

Das Ganze lässt man ein paar Minuten köcheln, püriert es und gibt jeweils einen Klacks auf den Teller neben das Fleisch. Und schickt ein gedankliches ‚Danke‘ an Sophies Mutter 🙂

 

 

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